Die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben unzweifelhaft und schon seit 3 Jahren einen starken Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung vieler Branchen. Die hierdurch ausgelöste Unsicherheit verstärkt die Unruhe, die ohnehin durch den technischen Fortschritt in vielen Branchen und Industrien bereits im Markt ist. Daher befasse ich mich regelmäßig mit den Auswirkungen der drei Megatrends
- Strukturwandel durch Digitalisierung,
- Fachkräftemangel durch demographischen Wandel sowie
- Energiewende gegen Klimawandel.
In regelmäßigen Abständen beobachte ich die Berichterstattung unserer Verbände und prüfe, welchen Einfluss diese Trends auf die Zukunft des Berufsstandes im Allgemeinen und auf meine persönliche Situation als Steuerberaterin von Selbständigen und kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) nehmen. Nur so kann ich schließlich angemessen darauf reagieren und meine Mandanten unterstützen.
Inhaltsverzeichnis
Fünf Trends mit Evolutionspotential
Aus den drei großen Megatrends lassen sich aktuell fünf kleinere Trends ableiten, die in Kombination eine komplexe und dynamische Arbeitsumgebung für SteuerberaterInnen schafft.
Auf diese müssen wir uns nun also einstellen, neue Antworten finden und vorbereiten, damit wir unsere Rolle als WERTschaffende SteuerberaterInnen unserer Mandanten auch in Zukunft effektiv ausfüllen und ihnen als strategische PartnerInnen in Zeiten disruptiver Veränderungen zur Seite stehen können.
Digitalisierung und Automatisierung
Der technische Fortschritt macht auch vor den steuer- und rechtsberatenden Berufen nicht halt.
TaxTech bei den einen, LegalTech bei den anderen. Für beide Berufsgruppen gilt, dass sich die Geschäftswelt ihrer Mandanten in traditionellen Branchen und eingebunden in globale Wertschöpfungsketten durch den Einsatz moderner Kommunikations- und Automatisierungstechnologien rapide verändert: Viele der in diesen Branchen tätigen Berufe haben sich bereits anpassen müssen oder sind wegfallen. Auch die beratenden Berufsgruppen sind nun dieser Evolution ausgesetzt.
Die Bedeutung von maschinellem Lernen (ML), Deep learning (DL) und künstlicher Intelligenz (KI) nimmt stetig an Bedeutung zu und setzt nun gerade da an, wo viele SteuerberaterInnen sich bislang unverwundbar glaubten: im externen Rechnungswesen und der Steuerdeklaration.
Empfehlung: SteuerberaterInnen und ihre Mitarbeitende müssen in der Lage sein, diese Technologien zu verstehen und anzuwenden. Es empfiehlt sich, in den Kanzleien neue Kernkompetenzen neben dem üblichen Fachwissen im Steuerrecht aufzubauen und geeignete Tools und Programme in die eigene Arbeitsweise zu integrieren, den Umgang mit ihnen zu üben. Denn nur so können die Mandanten in geläufigen Tools und Programmen geschult und bei ihrer digitalen Entwicklung unterstützt werden.
Compliance und Risikomanagement
Die Anforderungen an Compliance- und Risikomanagement sind gestiegen und umfassen nicht nur die Einhaltung steuerlicher Vorschriften und die Minimierung möglicher Risiken, sondern auch den Umgang mit sensiblen Daten.
Dies erfordert von SteuerberaterInnen und ihren Mitarbeitenden eine besondere Achtsamtkeit im Hinblick auf die Unversehrtheit und Unveränderlichkeit von Daten und deren effektiven Schutz vor unberechtigter Nutzung, vor Diebstahl und Zerstörung.
Empfehlung: Neue Vorschriften und Standards im Bereich von Datenschutz erfordern von SteuerberaterInnen und ihren Mitarbeitenden, sich intensiver mit Fragen der Datensicherheit auseinanderzusetzen und ein effektives Risikomanagementsystem zu implementieren. Auch können sichere Cloud-Lösungen und verschlüsselte Kommunikationswege zwischen Steuerberatungskanzlei und Mandant eingesetzt werden.
Globalisierung und internationale Steuerregulierungen
Die Globalisierung führt zu komplexeren Geschäftsstrukturen mit internationalen Transaktionen von Ressourcen: Kapital, Personen und Gütern und erfordert ein umfangreiches Fachwissen im nationalen und internationalen Steuerrecht und die Bereitschaft, sich ständig weiterzubilden.
Empfehlung: SteuerberaterInnen und ihre Mitarbeitenden müssen sich daher mit den Fragestellungen des Außensteuerrechts, des EU-Rechts und des internationalen Steuerrechts zusätzlich zum nationalen Steuerrecht befassen, um die vielfältigen Fallstricke für ihre Mandanten zu erkennen, z.B. im Bereich Betriebsstätten, Transferpreise, Arbeitnehmerentsendung.
Geänderte Kundenerwartungen
Mandanten fragen – oft beeinflusst durch ein sich veränderndes Geschäftsumfeld und neue Technologien in ihrer Industrie – vermehrt nach strategischer Beratung und Orientierung, z.B. bei finanziellen Entscheidungen vor einer Investition, einer Geschäftserweiterung oder dem Einsatz einer neuen Rechnungswesensoftware. Sie suchen vermehrt nach finanzieller Sicherheit und wirtschaftlicher Planung und versuchen durch Analyse und Auswertung ihrer Daten, ihre Entscheidungsbasis zu verbessern. Mandanten äußern den Wunsch nach Unterstützung bei Investitionsentscheidungen, Budgetierung und Cashflow-Analyse.
Empfehlung: Dies erfordert von SteuerberaterInnen und ihren Mitarbeitenden ein tieferes Verständnis für die jeweilige Branche des Mandanten, die Auseinandersetzung mit den individuellen Besonderheiten des Unternehmens, aber auch ein Gespür für die individuellen Bedürfnisse ihrer Mandanten sowie die Kenntnis ihrer strategischen Ziele.
Nachhaltigkeit und Unternehmensverantwortung
Die steigende Bedeutung von Umwelt- und Sozialverantwortung erfordert von SteuerberaterInnen und ihren Mitarbeitenden, nicht nur steuerliches Fachwissen, sondern auch Interesse und Offenheit für die Auseinandersetzung mit ethischen und nachhaltigen Aspekten einer Entscheidung, insbesondere in Bezug auf steuerliche Anreize für nachhaltige Investitionen.
Unternehmen sind vermehrt dazu aufgefordert, über ihre Corporate Social Responsibility (CSR) zu berichten. Mandanten benötigen daher möglicherweise Unterstützung bei der Erfassung und Berichterstattung relevanter Daten.
Empfehlung: SteuerberaterInnen und ihre Mitarbeitenden sollten sich über aktuelle steuerliche Anreize für umweltfreundliche Investitionen informieren und Mandanten proaktiv darauf hinweisen. Dies könnte beispielsweise die Beratung zu Förderprogrammen für erneuerbare Energien oder steuerliche Vorteile für energieeffiziente Maßnahmen umfassen. Sie können ihre Mandanten außerdem bei der Implementierung von Prozessen zur Datenerfassung und CSR-Berichterstattung unterstützen. Dies kann dazu beitragen, Nachhaltigkeitsziele zu quantifizieren und in finanzielle Entscheidungen einzubeziehen.
Umbrüche im Markt fordern Mut und Unternehmertum heraus.
Sigrun, 27.12.2023
Strategiepapier 2.0 der UN
Meine Ideen zur „Unternehmenswertentwicklung“, die Interaktion mit ChatGPT und ein Blick über den steuerberatenden Tellerrand hinaus lassen mir das Strategiepapier UN 2.0 in die Hände fallen und die hier geforderten Fähigkeiten, der Wunsch nach einem frischen Veränderungswillen und eine zukunftsorientierte Kultur geben einen interessanten Ausblick.
Zukunftsweisende Fähigkeiten und eine zukunftsorientierte Kultur
UN-Generalsekretär Guterres hat am 08.09.2023 ein modernisiertes Strategiepapier, zu „unserer gemeinsamen Agenda“ mit dem Titel „UN 2.0: Cutting-Edge Skills and Forward-Thinking Culture for UN System Impact“ veröffentlicht (zu Deutsch: UN 2.0: Zukunftsweisende Fähigkeiten und eine zukunftsorientierte Kultur für die Wirkung des UN-Systems).
Eine Vision für ein modernisiertes „UN-2.0“-System: UN-Generalsekretär veröffentlicht Strategiepapier – Vereinte Nationen – Regionales Informationszentrum für Westeuropa (unric.org)
Kompetenzausbau in 5 Bereichen
Im Mittelpunkt von UN 2.0 stehen hiernach der Kompetenzausbau in fünf modernen Bereichen:
- Aufbau moderner Datenkompetenz: es gehe darum, wie Daten aus immer mehr verschiedenen Quellen gesammelt, verarbeitet, verwaltet und genutzt würden, um bessere Erkenntnisse gewinnen und besser handeln zu können.
- Förderung von Innovationsfähigkeit: es gehe darum, zu lernen, wie neue Ideen, die nachhaltige Vorteile für die Menschen und den Planeten mit sich bringen, schnell entwickelt, getestet und in großem Maßstab umgesetzt werden können.
- Entwicklung von digitalem Fachwissen: Übergang zu digitalen Lösungen, die Konnektivität, Dienstleistungserbringung, Zusammenarbeit und Entscheidungsfindung verbessern.
- Strategische Voraussicht: Anwendung strukturierter Methoden, um Wandel zu steuern.
- Förderung der Verhaltenswissenschaft: es gehe darum, Wissen darüber zu vertiefen, wie Menschen handeln und Entscheidungen treffen – um bessere Entscheidungen zu treffen, die mit und nicht gegen die Natur des Menschen arbeiten.
Eine Momentaufnahme der laufenden Fortschritte und Lösungen des UN-Systems ist auf der neuen Plattform https://un-two-zero.network/ verfügbar.
Das vollständige Strategiepapier: https://www.un.org/en/common-agenda/policy-briefs
Neue Kernkompetenzen
Aufbau moderner Datenkompetenz
Beim Aufbau moderner Datenkompetenz geht es darum, wie Daten aus immer mehr verschiedenen Quellen gesammelt, verarbeitet, verwaltet und genutzt werden, um bessere Erkenntnisse gewinnen und besser handeln zu können. Hierzu zählen:
Das Sammeln von Daten
- Identifikation relevanter Datenquellen: Bestimmen Sie, welche Daten für das spezifische Ziel oder die Fragestellung relevant sind. Dies können interne Daten (z.B. Unternehmensdaten, Umfragen) oder externe Daten (z.B. öffentlich verfügbare Daten, Forschungsberichte) sein.
- Daten sorgfältig erfassen: Stellen Sie sicher, dass die gesammelten Daten von hoher Qualität sind. Dies beinhaltet die Auswahl angemessener Messinstrumente, die Vermeidung von Bias und die Gewährleistung von Konsistenz.
Das Analysieren von Daten
- Daten bereinigen und transformieren: Entfernen Sie fehlerhafte oder fehlende Daten und transformieren Sie Daten in ein Format, das für die Analyse geeignet ist.
- Anwendungen von Analysemethoden: Je nach Ziel können unterschiedliche Analysemethoden angewendet werden. Dies reicht von einfachen deskriptiven Statistiken bis hin zu fortgeschritteneren Methoden wie maschinelles Lernen, um Muster und Zusammenhänge zu identifizieren.
Das Interpretieren von Daten
- Kontextualisierung der Ergebnisse: Setzen Sie die Ergebnisse in den Kontext der zugrunde liegenden Fragestellung. Verstehen Sie, wie sich die Ergebnisse auf das Gesamtziel beziehen.
- Kommunikation der Ergebnisse: Stellen Sie die Ergebnisse klar und verständlich dar, um Entscheidungsträgern und anderen Stakeholdern die Interpretation zu erleichtern.
- Ableiten von Handlungsempfehlungen: Basiert auf den Ergebnissen, entwickeln Sie konkrete Handlungsempfehlungen. Das Ziel ist es, auf Grundlage der Daten informierte Entscheidungen zu treffen.
Datenkompetenz kann also als die Fähigkeit betrachtet werden, Daten effektiv zu sammeln, zu analysieren und zu interpretieren, um fundierte Entscheidungen zu treffen und die Umsetzung gesetzter Ziele zu unterstützen. Dies beinhaltet auch die Fähigkeit, Daten ethisch und verantwortungsbewusst zu nutzen, um sicherzustellen, dass die Entwicklung nachhaltig und inklusiv im Sinne der Ziele für eine nachhaltige Entwicklung der UN ist.
Förderung von Innovationsfähigkeit
Bei der Förderung von Innovationsfähigkeit geht es darum, zu lernen, wie neue Ideen, die nachhaltige Vorteile für die Menschen und den Planeten mit sich bringen, schnell entwickelt, getestet und in großem Maßstab umgesetzt werden können.
Als Steuerberaterin brauche ich mich nicht auf die steuerliche oder wirtschaftliche Beurteilung einer Innovation beschränken, sondern kann auch ihre strategische Auswirkung auf die spezifischen Geschäftsziele meiner Mandanten untersuchen und den Aspekt der Nachhaltigkeit in die Überlegungen mit einfließen lassen.
Auf diese Weise kann ich durch Information, Aufklärung und Beratung die Entwicklung einer nachhaltigen Innovationsstrategie bei meinen Mandanten fördern.
Digitales Fachwissen
Die Entwicklung von digitalem Fachwissen fördert den Übergang zu digitalen Lösungen, um
- die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten und anderen Geschäftsbeteiligten zu vereinfachen;
- die Dienstleistungserbringung zu erleichtern und
- vielfach durch Überwindung von Zeit, Raum und Sprachbarrieren hinweg erst zu ermöglichen;
- die Entscheidungsfindung auf Basis besserer Entscheidungsgrundlagen zu beschleunigen.
Strategische Voraussicht
Strategische Voraussicht dient der Anwendung strukturierter Methoden, um Wandel und Innovation zu steuern. Diese ist eng verknüpft mit der Datenkompetenz und ergänzt meine Fachkompetenz im nationalen und internationen Steuerrecht sowie der Betriebswirtschaft.
Verhaltenswissenschaft
In der Verhaltenswissenschaft geht es darum, Wissen darüber zu vertiefen, wie Menschen handeln und Entscheidungen treffen – um bessere Entscheidungen zu treffen, die mit und nicht gegen die Natur des Menschen arbeiten.
Zum einen dient die Verhaltenswissenschaft dazu, Datenmodelle zu verstehen und die richtigen Datenquellen auszuwählen, die gesammelten Daten zu sortieren, zu verarbeiten, zu analysieren und auszuwerten, um auf dieser Basis fundierte strategische Entscheidungen treffen zu können.
Im Jahr 2024 und darüber hinaus wird es für Steuerberater besonders relevant, die Entwicklung der Technologie zu verfolgen und die Datenlandschaft der Mandanten noch besser zu verstehen und geeignete Datenverarbeitungsprogramme einzusetzen, um in Echtzeit auf eine entscheidungserhebliche Datenbasis zurückgreifen zu können.
Welche Kompetenzen braucht ein guter Steuerberater?
Digitale Kompetenz
Unter digitaler Kompetenz versteht man im Allgemeinen die Fähigkeit, digitale Technologien effektiv zu nutzen, zu verstehen und kritisch zu bewerten [ChatGPT, abgerufen am 25.12.2023).
Digitale Kompetenz ist die Kompetenz, sich in einer Informationsgesellschaft zurechtzufinden, in ihr zu lernen, zu arbeiten und am digitalen Lifestyle teilzunehmen. Dabei schließt der Begriff mehr ein als reine Computeranwendungskenntnisse und „umfasst eine breite Palette von Verhaltensweisen, Strategien und Identitäten, die in einem bestimmten digitalen Umfeld wichtig sind“. [wikipedia, Stichwort „Digitale Kompetenz“ nach A. Holdener, S. Bellanger, S. Mohr: „Digitale Kompetenz“ als hochschulweiter Bezugsrahmen in einem Strategieentwicklungsprozess. Hrsg.: Wachtler Josef. Waxmann Verlag, Münster 2016, abgerufen am 25.12.2023]
Ein digital kompetenter Steuerberater für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sollte also in der Lage sein,
- ein Verständnis für digitale Geschäftsmodelle oder für zu digitalisierende Geschäftsbereiche zu entwickeln;
- die Automation der zugehörigen Geschäftsprozesse anzuregen den jeweiligen Entwicklungs- und Umsetzungsprozess zu begleiten;
- moderne Software im Bereich Dokumentenmanagement, Rechnungswesen und Controlling sowie Steuerdeklaration effizient zu nutzen; das beinhaltet die Fähigkeit, Daten elektronisch zu verarbeiten, zu analysieren, auszuwerten, Berichte und Entscheidungsvorlagen zu fertigen und steuerliche Verpflichtungen digital zu erfüllen;
- Maschinelles Lernen (ML), Deep Learning (DL) und Künstliche Intelligenz (KI) und andere digitale Technologien (z.B. Blockchain) zu verstehen und darauf beruhende Eingaben bzw. Auswertungen beurteilen und hierfür geeignete Programme einsetzen zu können;
- zur elektronischen Kommunikation, sei es per E-Mail, per Video-Konferenz oder über andere digitale Kanäle;
- den Umgang mit digitalen Daten unter Berücksichtigung von Datenschutz und Datensicherheit zu gewährleisten.
- steuerliche Risiken zu identifizieren und Strategien zur Risikominimierung (Risikomanagement) zu entwickeln.
Digitale Kompetenz ist für mich als Steuerberater für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) wie auch für meine Mandanten eine absolut entscheidende Schlüsselqualifikation.
Methodenkompetenz
Bevor ich mich auf eine einzelne Branche oder einen fachlichen Schwerpunkt fokussiere, werde ich auf Methodenkompetenz strukturierte Grundlagenvermittlung setzen und in die erforderliche Technik für eine optimierte Auftragsabwicklung, elektronische Kommunikation und intelligente Datenverarbeitung sowie in Zeit für die eigenen Mitarbeiter und bestehende Mandate investieren.
[„Wenn der Steuerberater Schluss macht“ von Tina Groll in die Zeit Online am 25.11.2023]
Dieser Artikel gibt die Situation in vielen kleinen Kanzleien wieder und deckt sich mit meinen Beobachtungen:
- Keine Buchhaltung, die wir in den letzten drei Jahren von Kollegen übernommen haben, konnte ohne Anpassungen und Korrekturen weiterverarbeitet werden.
- Kaum ein Steuerpflichtiger, der zuvor von einem anderen Steuerberater betreut worden war, verfügte über ausreichende Datenverarbeitungskenntnisse, um eigenständig Belege einscannen, ordentlich beschriften und wiederauffindbar ablegen zu können, geschweige denn, dass er oder sie in Lage gewesen wäre, GoBD-konforme Vorerfassungssysteme richtig zu anzuwenden.
- Es vergeht kein Tag, an dem wir nicht eine Anfrage von Selbständigen oder kleinen Unternehmern erhalten, die sehr gerne moderne Lösungen für ihre kaufmännischen Aufgaben einsetzen wollten, aber ihr alter Steuerberater dies nicht anbietet.
In vielen kleinen oder mittleren Kanzleien fehlen augenscheinlich technische und fachliche Kompetenzen, so dass die Kapazitäten nicht mehr ausreichen, Mandante vernünftig und gut zu betreuen.
Und das, obwohl smarte, häufig KI-gestützte Lösungen angeboten werden, die im Handumdrehen sämtliche in der kaufmännischen Verwaltung üblichen Aufgaben erledigen helfen. Angefangen bei der elektronischen Angebotserstellung bis hin zur Rechnungsschreibung, -verarbeitung und -ablage ermöglichen diese kleinen, aber clever gemachten Tools
- die tägliche Erledigung der laufenden Aufzeichnungspflichten,
- die Erstellung der laufenden Lohn- und Gehaltsabrechnungen und
- sichern das rasche Wiederauffinden aller Rechnungsbelege und Barzahlungsquittungen dank elektronischer Ablagesysteme.
Ich bin überzeugt davon, dass die Herausforderungen des steuerberatenden Berufes durch sich ständig ändernde Gesetzgebung, laufende Rechtsprechung und instabiles wirtschaftliches Umfeld vor allem durch Methodenkompetenz und Grundlagenwissen gemeistert werden können.
Methodenkompetenz und Grundlagenwissen haben 2024 Vorrang vor Branchen- oder Fachspezialisierung.
Fachkompetenz
Nationales und internationales Steuerrecht
Ein tiefgehendes Verständnis des nationalen und internationalen Steuerrechts ist unerlässlich; dies umfasst sowohl Unternehmenssteuern als auch persönliche Steuern und darf bei mir vorausgesetzt werden.
Steuerberatung und Wirtschaftsberatung
- Lohn- & Gehaltsbuchführung
- Finanzbuchführung & Jahresabschlusserstellung
- Steuererklärung – privat & betrieblich
- Außen- und Sonderprüfungen
- Gestaltungsberatung & Gutachtenerstellung
- Gründen & Festigen
- Führen & entwickeln
- Aus der Krise fphren
- Nachfolge sichern
Family Office & Vermögenssorge
- Einkommensteuererklärung & Erstellung Anlagen §§ 19, 20, 21 EStG
- Einkommensteuerklärung & EÜR §§ 15-17, 18 EStG
- Vertretung vor Behörden & Gerichten
- Außenprüfung & Sonderprüfungen
- Gestaltungsberatung & Gutachtenerstellung
Betriebswirtschaftliches Know-how
Ein fundiertes Verständnis für alle betriebswirtschaftlich-kaufmännischen Grundlagen und Unternehmensprozesse wie ein besonderes Interesse an der Entwicklung von Geschäftsmodellen darf ebenfalls vorausgesetzt werden.
Branchenspezifisches Know-how und Spezialisierung
- Vertiefte Kenntnisse über die steuerlichen Besonderheiten verschiedener Branchen.
- Die Fähigkeit, branchenspezifische, steuerliche Vorteile zu erkennen und Unternehmen gezielt zu beraten.
- Aktualisierung und Erweiterung des Wissens in Bezug auf branchenspezifische Entwicklungen.
Eine vertiefte Kenntnis der Branche seiner Mandanten ermöglicht es, branchenspezifische steuerliche Vorteile und Herausforderungen frühzeitig zu erkennen und entsprechende Lösungen rechtzeitig und strategisch relevant anzubieten.
Vorausschauende Beratung und gute kommunikative Fähigkeiten
- Eine vorausschauende Beratung durch den Steuerberater wird immer wichtiger, da der moderne Mandant frühzeitig auf steuerliche und geschäftliche Veränderungen hingewiesen werden möchte und
- strategische Handlungsempfehlungen erwartet, die ihn bei seinen unternehmerischen Überlegungen unterstützen.
- Empathie und ein tiefes Verständnis für die individuellen Bedürfnisse und Wünsche des Mandanten ist entscheidend, um maßgeschneiderte steuerliche Lösungen und Strategien zu entwickeln.
- Kommunikationsfähigkeiten sind wichtig, um komplexe steuerliche Sachverhalte verständlich zu erklären, denn
- Steuerberater sollten in der Lage sein, ihre Kunden nicht nur bei der Erfüllung steuerlicher Pflichten zu unterstützen, sondern auch strategische Beratung in Bezug auf Steueroptimierung und -planung anzubieten.
- Teamfähigkeit und Zusammenarbeit mit anderen Fachexperten (wie z.B. Rechtsanwälten, Wirtschaftsprüfern, Daten- und IT-Experten) werden wichtiger.
- Die Bereitschaft, sich kontinuierlich weiterzubilden und flexibel auf Änderungen einzugehen, war, ist und bleibt ebenfalls von entscheidender Bedeutung.
Die so genannten „neuen“ Kompetenzen passen perfekt zu den Aufgaben, die ein Steuerberater als Organ der Steuerrechtspflege und damit wichtiges Bindeglied zwischen Verwaltung, Bürger und Unternehmer einzunehmen hat.
Der technische Fortschritt verändert die Technik und diese die Werkzeuge, aber nicht zum Schaden der Mandanten, es sei denn, der Steuerberater beherrscht diese nicht …. .
Ein guter Steuerberater wird lernen, diese Werkzeuge zum Nutzen seiner Mandanten zu meistern.
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